Freitag, 2. Oktober 2009

Arbeit

Arbeit muss sich wieder lohnen.

Lohnen kommt von Lohn.

Also es muss wieder einen ausreichenden Lohn für Arbeit geben.

Planet der Affen

Heute:

Affentheater

Hacken, beißen, helfen: Primaten im Büro verhalten sich im Prinzip genau so wie Affen im Gehege. Warum brüllen Primaten-Vorgesetzte auch heute noch wie Alphamännchen?

Der Primaten-Chef furzt.

Er reinigt sich die Fingernägel mit der Visitenkarten-Kante seines Primaten-Gesprächspartners.

Er spricht mit halb zerkauten Keksen zwischen den Zähnen und bekrümelt den Konferenztisch.

Er kann nicht anders, und er will es nicht: Er ist ein Alphamännchen. Die Körperpflege in Gegenwart von Untergebenen Primaten erfreut sich großer Beliebtheit unter den Alphas.

Büroprimatenmenschen sind Teil einer hierarchisch organisierten Primatengesellschaft, die sich an 30 Millionen Jahre alte Regeln der Herrschaft und Unterdrückung, der Kriegsführung und der Friedenserhaltung hält.

Ganz gleich, ob Schimpanse oder Vorstandsvorsitzender -Primaten, Alphamännchen setzen ihre Autorität mit altbewährter Körpersprache durch:

Legeres Lümmeln im Chefsessel, aufrechte Haltung, fester Schritt, gehobenes Kinn, direkter Augenkontakt, finsterer Blick.

Unterlinge - ob behaarte Primaten oder Angestellte im Anzug - schauen demütig zu ihrem Alpha auf, verbeugen sich, nicken, kriechen devot im Staub.

Auch heute noch erzielen Führungskräfte kurzfristige Erfolge, indem sie als unberechenbare Tyrannen auftreten, Angst und Schrecken verbreiten.

Und auch heute noch wickeln Vorstandsvorsitzende Primaten ihre Primaten-Aufsichtsräte mit Alpha-Gehabe locker um den Primaten-Finger.

Es geht immer noch um den Kampf um Reviere, um Attraktivität beim anderen Geschlecht - und damit letztendlich um die Weitergabe der eigenen Gene.

Denn: Je höher der eigene Status, desto besser die Chance auf Fortpflanzung - und auf einen anständigen Fick.

Hilfreiches Verhalten ist wichtiger Teil des Habitus - in der Natur genau so wie im Büro.

Wer hilft, hofft auf Gegenleistung.

Wenn etwa ein Primat einem anderen regelmäßig den Pelz laust - oder ein Büromensch mit dem anderen täglich freundlich plaudert -, wird der ihm im Konfliktfall, wenn es für ihn selber nicht von Schaden ist, dieser korruppten Sau, eher zur Hilfe eilen als ein loser Bekannter.

Wenn Primatenvorstandsassistenten ihren Primatenchefs tatkräftig zuarbeiten, in den Arsch kriechen -, spekulieren sie langfristig auf Gewinn, auf einen Teil des Reviers, auf mehr Gehalt, mehr Macht, mehr Prestige und einen anständigen Fick.

Die Natur zwinge den Primatenmenschen keineswegs dazu, in einer vorprogrammierten Art und Weise zu handeln, er könnte auch so zu einem anständigen Fick kommen, theoretisch zumindest. Praktisch läuft in den Büros dieser Welt jeden Tag das gleiche Affentheater wie seit jeher.

Anthropologen zufolge sind die Methoden einer bei den Bongo-Bongo-Affen entwickelten Feldstudie bestens geeignet, um die Sozialstrukturen eines Bürohauses zu verstehen.
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