Von und Zu
Was geht vor in einem Menschen, der uns beim Nachtisch gesteht, er gehöre einer "Alten Famile" an?
Will er sagen: Sie Glückspilz, sie habens gut, weil die Ihre nagelneu ist?
Ist das Wörtchen "von" ein Service, mit dem uns unser Gegenüber die Frage nach dem Wohnsitz ersparen will?
Und wenn schon: Was treibt einen Grafen, sich als Grafen, einen Herzog, sich als Herzog einzuführen?
Etwa: Lassen sie sich von meinen Tischmanieren bloß nicht blenden, in Wahrheit gehörten meine Vorfahren zu jenem Pack, das die Menschenrechte ignorierte, den sozialen Fortschritt blockierte, seine Bauern ausbeutete, seine Knechte züchtigte, seine Mägde schwängerte, die geknechteten und ausgebeuteten Bauern und Knechte in ihre verbrecherischen Erbfolgekriege zwangen, Frauen als Hexen verbrennen ließ ?
Ist dieses eigentümliche Beharren der Adeligen auf ihrem Prädikat als öffentliches Schuldbekenntnis zu verstehen? Eine Art Bewältigen der kriminellen Vergangenheit iher jeweiligen Familien?
Immer wieder treffend, nur warum ist ein Von, ein Zu heute noch immer ein Von ein Zu, warum haben sie noch immer Schlösser, Latifundien, Güter?
Adelstitel gehören seit Ende des Ersten Weltkriegs 1918 in Deutschland und Österreich der Vergangenheit an. Sie wurden in Deutschland 1919 durch die Weimarer Reichsverfassung abgeschafft und durch Landesrecht in einen Bestandteil des Nachnamens überführt. In Österreich wurde die Führung, auch als Namensbestandteil, verboten
Will er sagen: Sie Glückspilz, sie habens gut, weil die Ihre nagelneu ist?
Ist das Wörtchen "von" ein Service, mit dem uns unser Gegenüber die Frage nach dem Wohnsitz ersparen will?
Und wenn schon: Was treibt einen Grafen, sich als Grafen, einen Herzog, sich als Herzog einzuführen?
Etwa: Lassen sie sich von meinen Tischmanieren bloß nicht blenden, in Wahrheit gehörten meine Vorfahren zu jenem Pack, das die Menschenrechte ignorierte, den sozialen Fortschritt blockierte, seine Bauern ausbeutete, seine Knechte züchtigte, seine Mägde schwängerte, die geknechteten und ausgebeuteten Bauern und Knechte in ihre verbrecherischen Erbfolgekriege zwangen, Frauen als Hexen verbrennen ließ ?
Ist dieses eigentümliche Beharren der Adeligen auf ihrem Prädikat als öffentliches Schuldbekenntnis zu verstehen? Eine Art Bewältigen der kriminellen Vergangenheit iher jeweiligen Familien?
Immer wieder treffend, nur warum ist ein Von, ein Zu heute noch immer ein Von ein Zu, warum haben sie noch immer Schlösser, Latifundien, Güter?
Adelstitel gehören seit Ende des Ersten Weltkriegs 1918 in Deutschland und Österreich der Vergangenheit an. Sie wurden in Deutschland 1919 durch die Weimarer Reichsverfassung abgeschafft und durch Landesrecht in einen Bestandteil des Nachnamens überführt. In Österreich wurde die Führung, auch als Namensbestandteil, verboten
raumschots - 24. Jun, 16:16