Montag, 15. Juni 2009

Der Vorgesetzte

Es handelt sich bei dieser Spezies von Mensch (Mensch?) um jene, die aus der Welt eines Sklaven, eines Untergesetzten, aufgestiegen sind in die Welt derer, die das Sagen haben. Die die Macht haben, eine Macht. In die Welt der Vorgesetzten. Der Führer!

Sie werden den Sklaven Vor-Gesetzt. Gesetzt kommt von Gesetz und Vorgesetzt kommt vor dem Gesetz.

Das heißt, sie, die Vorgesetzten, die Gesetzlosen, weil sie kommen ja vor dem Gesetz, die Führer also, sind von der Sklaven-Arbeit befreit, um das Sagen ausüben zu können. Sie sagen denen, die nicht wissen, wo es lang geht, die noch nie wussten wo es lang geht, also den Untergesetzten nunmehr was sie tun müssen. Denn Untergesetzte wissen alle nicht was sie tun müssen. Sie haben zwar ihren Beruf erlernt und üben diesen schon lange aus, aber ohne Vorgesetzter, nein, das geht ja gleich gar nicht.

Vorher, also als der Vorgesetzte noch nicht Vorgesetzter war, wusste er zwar auch nicht wo es lang geht, weil er ja noch untergesetzter Sklave war, aber jetzt weiss er es. Ganz plötzlich, eine Eingebung...nein, harte, ganz harte Arbeit, harte Sklavenarbeit, Untergesetztenarbeit quasi, qualifizierte ihn dazu, zum Sagen, statt zum Arbeiten. Es ist halt so, in Deutschland wird immer und stets HART gearbeitet. (Er hat sein Leben lang hart gearbeitet...und jetzt das...usw. usw. usw.)

Und das zeigt er nun auch, bzw. sagt er - den Untergesetzten (beliebt sind auch Ansagen der nunmehr Vorgesetzten zu den Untergesetzten: jetzt weht ein anderer Wind. Oder: Neue Besen kehren gut. Oder: mit mir ist nicht gut Kirschen essen)

Im Bekannten- und Freundeskreis wird der Aufstieg zu einem Vorgesetzten entsprechend bekanntgegeben und gegebenenfalls. auch gefeiert.

Dabei wird dann die allseits beliebte Frage, insbesondere von anwesenden, mitfeiernden Frauen gestellt:

Ja, wieviel Leute haben sie denn nun unter sich?

Wieviel Leute man unter sich hat, ist nun gerade in Deutschland ein besonders qualifizierendes Merkmal für einen Vorgesetzten. Weil vor irgendwas muss man ihn ja vorsetzen.

Die anwesende Ehefrau, denn es handelt sich meist um verheiratete Männer, die in der Regel Vorgesetzte werden, müssen, weil Ehe und Familie halt teuer ist, reagiert dann oft etwas irritiert:

Wie...wieviel er unter sich hat? Na mich hat er unter sich, also ab und an, wenn er von seinem Tun als Vorgesetzter, dem vielen Sagen, nicht zu sehr gestresst ist.
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