Montag, 1. Juni 2009

Was geht der tag uns an?

Feiertag ist zum feiern da,
nur was feiert der Feiertag?
Er feiert sich selbst,
der Tag,
nachts hat er nichts zu feiern
der Tag,
dann wär er ja der Feiernacht,
unmöglich, denn es heisst,
die Feiernacht.
Also weiblich, die Nacht.
So kann der Feiertag
nie nachts feiern,
so kamen sie nie zusammen,
der Feiertag und die
Feiernacht...
endlos traurig das.

Dummbeutelreligionen

Begegnest du dem Buddha - so bring ihn um.

Die Kugel die tötet - die liebe

Meine Freundin Oriana Fallaci in ihrem Buch (Biografie) "Ein Mann", Brief an ihren Geliebten, den griechischen Widerstandskämpfer Alexandros Panagoulis:

"In meinem Buch über den Krieg, über Vietnam, hattest du auch über die Kugel aus dem M-16-Gewehr gelesen. Die Kugel erreicht beinahe Schallgeschwindigkeit, und während sie fliegt, dreht sie sich um sich selbst; wenn sie ins Fleisch eingedrungen ist, dreht sie sich weiterhin um sich selbst, sie zerstört und zerfetzt es und läßt den Getroffenen verbluten, so daß er, auch wenn er nur an einem Muskel verwundet ist, innerhalb einer Viertelstunde stirbt.

Es ist eine entsetzliche Kugel, und ebenso entsetzlich ist es, da jemand sie erfunden, daß eine Regierung sie bewilligt hat, daß ein Industrieller sich an ihr bereichert.

Aber entsetzlich ist es auch, daß Fabrikarbeiter sie herstellen, genau und gewissenhaft; mit der Zustimmung ihrer Gewerkschaften, ihrer sozialistischen und pazifistischen Parteien im Hintergrund sondern sie genau und gewissenhaft jene Kugeln aus, die einen kleinen Defekt haben, der ihren Flug und ihre zerstörende, zerfetzende und veblutende Kraft hemmen könnte.

Entsetzlich ist es auch, daß Soldaten mit ihnen schießen, daß sie genau zielen, damit um Gottes willen keine Kugel verlorengeht, da sie sich dabei freigesprochen wähnen durch die elende Losung, aber-ich-führe.-doch -nur-den-Befehl-aus.

Ich habe genug von Schlagwörtern wie ich-führe-den Befehl-aus, ich-führe-nur-den-Befehl-aus, ich-habe-nur-den-Befehl-ausgeführt, schrieb ich dir, ich habe genug davon, daß die Schuld immer den Generalen und sonst niemandem, den Reichen und sonst niemandem, den Mächtigen und sonst niemandem zugeschoben wird: und wir, wer sind denn wir?

Bürokratische Daten, Nummern, mit denen sie im Krieg und bei den Wahlen, beim Aufbau ihrer verdammungswürdigen Ideologien, Kirche und Ismen beliebig umspringen können ?

Es ist auch unsere Schuld, meine, deine, seine, eines jeden, der gehorcht und sich unters Joch zwingen läßt, wenn diese Kugel erfunden, hergestellt und abgeschossen wird.

Zu sagen, daß das Volk stets das Opfer ist, daß es immer unschuldig ist, das ist heuchlerisch und verlogen, es beleidigt die Würde eines jeden Mannes, einer jeden Frau, eines jeden Menschen.

Das Volk besteht aus Männern, Frauen, Menschen, und jeder einzelne hat die Pflicht, für sich selbst zu prüfen und zu entscheiden. Und man kann nicht aufhören zu prüfen und zu entscheiden, nur weil man weder General noch reich und mächtig ist."

DDR

Tagebuch von Luise, 1990:

Ausverkauf der DDR. Das muß ich doch festhalten, das ist der üblen Nachrede wert.

Vom 27. April 1990 datiert ein Schreiben mit Briefkopf "Interkommerz, Gesellschaft für Projektierung und Verwertung". Lassen wir den Namen des Schreibers weg, der in Jena wohnt. Ich zitiere die wichtigsten Sätze:

"In dieser Zeit haben sich nicht nur Umwälzungen in großen Institutionen, wie dem Ministerium für Staatssicherheit und der ehemaligen Staatspartei SED...ergeben. Auch viele Familien einstmals führender und einflußreicher Mitarbeiter aus Staatsinstitutionen der DDR haben in der Folge der Ereignisse drastische materielle Einbußen erlitten und sind jetzt gezwungen, Wertgegenstände aus Familienbesitz zu veräußern".

Familienbesitz? Wie konnte sich in einem kommunistischen Staat wertvoller Familienbesitz erhalten haben? Wie kamen die Stasi- und SED-Leute zu solchen Schätzen? Das Wort "einstmals" entbehrt nicht der Komik.

Also: Diese braven DDR-Reichen sind jetzt arm, sofern sie nicht ihr Geld im Ausland haben und ihre Geschäftstricks hinreichen, daß sie es so oder so wiederkiegen. Einstweilen also sind sie arme Leute.

Was wrid geboten?

"Antike Möbel und Orientteppiche, Silber und alter Schmuck, Fayencen und Porzellan, Gemälde und Kuperferstiche, Medaillen und Münzensammlungen, Militaria und Nautica..."
"Bitte haben Sie Verständnis dafür, daß wir die Identität der Besitzer nicht preisgeben können, da unser Auftraggeber dadurch in eine äußerst prekäre Lage kämen..."
"Alle Transaktionen werden selbstverständlich in westlicher Währung vorgenommen." (Selbstverständlich!)

Tja da kommts`s also auf, was die sich zusammengestohlen haben, die Herrschaften, die unter der Flagge des Sozialismus fürs Volk arbeiteten...

Wer arbeitete, war das Volk, das jahrzehntelang gläubig zu seinen Herren aufblickte, zu den Herren, die ihrerseits überhaupt nicht an den Sozialismus glaubten.

Ich schrieb zurück und schrieb auch für eine damals noch bestehende DDR-Zeitung: Diebesgut kaufe ich nicht. Ich schäme mich für diese Leute

Was für ein mieses Krämerpack. Aber sind die im Westen besser? Nein. Nein. Wer dieses Angebot ausgenützt hat, ist nicht besser als jene, die anboten.

Ich möchte mit einer großen Fahne durch die Städte aller Erdteile gehen; die Fahne trägt die Aufschrift:

"Proletarier aller Länder, verzeiht uns, den Betrügern."
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Der Klügere ist der Dumme

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