Der Brief einer Frau
Eine wunderbares essay das mir heute per email zuging:
...die reine Wissensmehrung durch die Anhäufung möglichst vieler äußerer Fakten (Gesetze, Maßnahmen, Beschlüsse der Politik und ihr Zusammenwirken mit der Wirtschaft) bleibt auch für den Aufbau einer Gegenöffentlichkeit solange nur Trockenfutter, wie die Psychologie dahinter nicht ausgeleuchtet wird: Sie erst gibt dem Ganzen Fleisch. Denn Politik und
Wirtschaftspolitik wird von tatsächlichen Menschen gemacht, sie sind keine abstrakten Konstrukte. Sie sind nicht nur Volksvertreter, sondern haben für die Gesetze, Maßnahmen
und Beschlüsse auch persönliche Beweggründe, Vorstellungen oder womöglich Visionen. Wenn man die nicht zu begreifen versucht, kann man auch nicht ihre Gesetze, Maßnahmen und
Beschlüsse begreifen. Helmut Schmidt (der frühere Bundeskanzler) äußerte einmal, wer Visionen habe, solle zum
Psychiater gehen. Vielleicht ist Herr Schmidt ja zum Psychiater gegangen, aber wenn nicht, dann verschweigt, verdrängt oder verleugnet seine Aussage nicht nur die eigenen Phantasien, sondern sie zeugt auch von einer bornierten Ignoranz demgegenüber, was zwar nicht sichtbar ist, was aber dennoch allen Menschen innewohnt. Wenn bildhafte Vorstellungen von vorneherein als verrückt diffamiert werden, bedeutet das
unter anderem, dass man sich z.B. Zukunft nicht vorstellen soll. Man soll nicht „phantasieren“, man soll sich an die Fakten halten. Aber die Fakten erzählen halt leider
auch von dem, was sich hinter ihnen verbirgt. Die Wirklichkeit ist nicht das, was sie scheint. Das andere sehen und verstehen zu wollen, gehört für mich mit zur Aufklärung.
Die technische Intelligenz ist auf einem sehr hohen Niveau, sozusagen zeitgemäß. Die emotionale Intelligenz hingegen ist infantil geblieben und blind. Das hat ja Gründe und
da ich nicht glaube, dass dieselben genetisch bedingt sind, also unveränderbar, sind sie für mich wesentlich. Sie sind für mich verantwortlich für die innere Stagnation und den Mehltau über unserer Gesellschaft.
...die reine Wissensmehrung durch die Anhäufung möglichst vieler äußerer Fakten (Gesetze, Maßnahmen, Beschlüsse der Politik und ihr Zusammenwirken mit der Wirtschaft) bleibt auch für den Aufbau einer Gegenöffentlichkeit solange nur Trockenfutter, wie die Psychologie dahinter nicht ausgeleuchtet wird: Sie erst gibt dem Ganzen Fleisch. Denn Politik und
Wirtschaftspolitik wird von tatsächlichen Menschen gemacht, sie sind keine abstrakten Konstrukte. Sie sind nicht nur Volksvertreter, sondern haben für die Gesetze, Maßnahmen
und Beschlüsse auch persönliche Beweggründe, Vorstellungen oder womöglich Visionen. Wenn man die nicht zu begreifen versucht, kann man auch nicht ihre Gesetze, Maßnahmen und
Beschlüsse begreifen. Helmut Schmidt (der frühere Bundeskanzler) äußerte einmal, wer Visionen habe, solle zum
Psychiater gehen. Vielleicht ist Herr Schmidt ja zum Psychiater gegangen, aber wenn nicht, dann verschweigt, verdrängt oder verleugnet seine Aussage nicht nur die eigenen Phantasien, sondern sie zeugt auch von einer bornierten Ignoranz demgegenüber, was zwar nicht sichtbar ist, was aber dennoch allen Menschen innewohnt. Wenn bildhafte Vorstellungen von vorneherein als verrückt diffamiert werden, bedeutet das
unter anderem, dass man sich z.B. Zukunft nicht vorstellen soll. Man soll nicht „phantasieren“, man soll sich an die Fakten halten. Aber die Fakten erzählen halt leider
auch von dem, was sich hinter ihnen verbirgt. Die Wirklichkeit ist nicht das, was sie scheint. Das andere sehen und verstehen zu wollen, gehört für mich mit zur Aufklärung.
Die technische Intelligenz ist auf einem sehr hohen Niveau, sozusagen zeitgemäß. Die emotionale Intelligenz hingegen ist infantil geblieben und blind. Das hat ja Gründe und
da ich nicht glaube, dass dieselben genetisch bedingt sind, also unveränderbar, sind sie für mich wesentlich. Sie sind für mich verantwortlich für die innere Stagnation und den Mehltau über unserer Gesellschaft.
raumschots - 30. Mai, 09:55